2200 m oder 136kHz
Zu jeder Zeit, sowohl bei Tag wie bei Nacht, können Amateurstationen
mittels der Bodenwelle Distanzen bis zu 1000km überbrücken. Nachts können die Reichweiten
mit Hilfe der Raumwelle bei guten Bedingungen 2000km oder mehr betragen. Mit sehr
gut ausgerüsteten Stationen kann sogar der Atlantik überbrückt werden. Wegen den
kleinen abgestrahlten Leistungen (Antennen sind sehr klein im Verhältnis zur Wellenlänge)
sind die Signale in der Regel schwach.
600 m oder 500 kHz
Nachdem der Seefunkdienst den Betrieb auf dieser Frequenz eingestellt
hat, sind Frequenzen um 500kHz in mehreren europäischen Ländern provisorisch für
den Amateurfunkbetrieb freigegeben worden, jedoch nicht in der Schweiz. Einige Amateurfunk-Baken
können dort regelmässig beobachtet werden. Mit der Grundwelle können Amateurstationen
100 bis 300 km tagsüber zuverlässig überbrücken. Da die D-Schicht der Ionosphäre
die 600m-Wellen stark absorbiert, ist Raumwellenausbreitung am Tag nicht möglich.
Erst bei Dunkelheit lassen sich mit der Raumwelle Entfernungen von mehreren tausend
Kilometern überbrücken.
160 m oder 1.8 MHz
Das Top-Band ist ein ausgesprochenes Nachtband. Tagsüber sind die
Reichweiten mittels der Bodenwelle auf ca. 100km beschränkt. Nach Einbruch der Dunkelheit
ist Europaverkehr möglich und für gut ausgerüstete Stationen auch über mehrere 1000km
möglich. 160m kennt keine tote Zone, da die LUF meistens nicht unter 2MHz sinkt und
eignet sich deshalb sehr gut für QSOs innerhalb der Schweiz. In den Winternächten
ist es oft das einzige Band in dem Verbindungen innerhalb der Schweiz noch zuverlässig
möglich sind. Im Sommer steigt jedoch, im Vergleich zu den kürzeren Bändern 80 oder
40m, der atmosphärische Störpegel sehr stark an.
80 m oder 3.5 Mhz
Auch dieses Band ist ein Nachtband, obschon die Übergänge nicht
so abrupt sind wie im 160m-Band. Weite Entfernungen (bis ca. 4000km) können nur überbrückt
werden, wenn zwischen Sender und Empfänger vollständige Dunkelheit herrscht (Absorption
in der D-Schicht). Wegen der längeren Dunkelheit und den geringeren atmosphärischen
Störungen sind die Winternächte besser für DX geeignet. Wobei Verbindungen entlang
der Dämmerungszone das beste DX versprechen (Grayline-DX). In Zeiten des Sonnenfleckenminimums
und im Winter können tote Zonen auftreten, die eine Verbindung über kürzere Distanzen
ausserhalb der Bodenwelle verunmöglichen.
60 m oder 5 MHz
Dieses Band ermöglicht oft auch tagsüber, besonders im Winter, gute
Raumwellenausbreitung innerhalb Europas. Nachts ist DX möglich und mit weniger Aufwand
zu erreichen als im 80m-Band. Das 60m-Band ermöglicht Verbindungen über Distanzen
von einigen 100km, wenn diese wegen der Dämpfung auf 80m und wegen der toten Zone
auf 40m nicht mehr möglich sind.
40 m oder 7 MHz (Europa-Band)
Tagsüber ist Europaverkehr möglich, nachts DX. Die atmosphärischen
Störungen sind wesentlich kleiner als im 80m-Band und behindern nur noch in seltenen
Fällen den Funkverkehr. Besonders nachts treten aber tote Zonen auf, das heisst,
Funkverkehr über kürzere Distanzen (einige 100km) ausserhalb der Bodenwelle ist nicht
mehr möglich. Während des Sonnenfleckenminimums treten auch tagsüber tote Zonen auf
und verunmöglichen so zum Beispiel einen Verkehr innerhalb der Schweiz. DX bis nach
Australien ist auch mit kleinen Leistungen möglich.
30 m oder 10 MHz
Dieses Band ist ein Tag- und Nachtband und ermöglicht fast jederzeit
DX-Verkehr in die eine oder andere Richtung. Wegen der geringen Breite von 50kHz
sind nur CW und digitale Betriebsarten zugelassen. Besonders im Sonnenfleckenminimum
zeigt es seine guten DX-Eigenschaften. Auch wenn andere DX-Bänder (10m 12m und 17m)
bereits nicht mehr brauchbar sind. Während es im Sonnenfleckenmaximum eher für mittlere
Distanzen (Europa) geeignet ist.
20 m oder 14 MHz (DX-Band)
Dieses Band ist ein ausgesprochenes DX-Band mit besonders
guten Ausbreitungsbedingungen im Winter über Tageslichtstrecken, im Sommer über Nachtstrecken.
Bevorzugt werden Verbindungen über Strecken auf denen Dämmerzustand herrscht. Der
Radius reicht bis zu 1000 km und die Mittagsreichweiten sind durch die von der Sonneneinstrahlung
verursachten Absorption der Wellen in der D-Schicht relativ klein. In Zeiten starker
Sonnenfleckenaktivität ist es rund um die Uhr für DX offen, während des Sonnenfleckenminimums
aber oft nur tagsüber. Die toten Zonen sind ausgeprägt und können grösser als 1000km
sein, besonders nachts sind europäische Stationen oft nicht zu hören.
17 m oder 18 MHz
Das 17m-Band übernimmt in den Jahren des Sonnenfleckenminimums die
Rolle des 15m Bandes und ist dann oft das höchste Band, das für DX-Verkehr tagsüber
noch offen ist. In Zeiten des Sonnenfleckenmaximums übernimmt es mehr die Eigenschaften
des 20m-Bandes und DX ist fast zu jeder Tageszeit möglich.
15 m oder 21 MHz
Dieses Band ist auch ein ausgesprochenes DX-Band. Durch die hohe
Grenzfrequenz ist fast nur Tagverkehr möglich. Die tote Zone ist auch wesentlich
grösser als im 20m Band. In den Jahren des Sonnenfleckenminimums sind die Ausbreitungsbedingungen
ähnlich dem 10m Band, bei Sonnenfleckenmaxima gleicht es dem 20m Band. Atmosphärische
Störungen haben keine Auswirkungen auf dieses Band. Im Sonnenfleckenminimum ist es
praktisch tot. 15m ist ein ausgesprochenes Tagband und weist praktisch immer eine
tote Zone auf.
12 m oder 24 MHz
Das 12m-Band ähnelt sehr stark dem 10m-Band. DX ist meistens nur
in den Jahren starker Sonnenaktivität möglich. Vor allem in den Monaten Mai und Juni
können aber über sporadisch auftretende E-Schichten Distanzen bis zu ca. 2000km überbrückt
werden. Dabei ist die Dämpfung gering, die Signale sind entsprechend stark.
10 m oder 28 MHz
In den Jahren des Sonnenfleckenmaximums ist dies ein ausgesprochenes
DX-Band, hauptsächlich über Tageslichtstrecken. Bei guten Bedingungen genügen minimale
Leistungen für den DX-Verkehr. Auch auf diesem Band können besonders im Frühsommer
Verbindungen über die sporadische E-Schicht getätigt werden. In Bodennähe erreicht
diese Band noch Stationen in 20 – 30km Entfernung. Der Übertragungsweg über die Raumwelle
muss sich auf der Tagseite der Erde befinden.
6 m oder 50 MHz
Das 6m-Band wird auch Magic-Band genannt. Technisch zwar dem VHF-Bereich
(30-300 MHz) zugeordnet, bietet es ab und zu auch Kurzwelleneigenschaften. Insbesondere
die Ausbreitung über sporadische E-Schichten über Distanzen bis zu ca. 2000km. In
den Jahren des Sonnenfleckenmaximums kann die MUF sogar soweit steigen, dass weltweiter
Funkverkehr möglich ist. Zudem ist das Band von allen Amateurfunkbändern am besten
geeignet für Meteorscatterverbindungen. Auch Aurora- und Tropoverbindungen gehören
zu den gängigen Ausbreitungsarten auf diesem Band. Die Reichweite der Bodenwelle
ist zwar gering, doch die 6m-Wellen sind wegen besseren Beugungseigenschaften den
2m-Wellen in hügeligem Gelände überlegen. Allerdings sind die Reflexionen an Bergen,
Hügeln und Gebäuden weniger ausgeprägt als auf 2m. In der Schweiz werden auf 50MHz
mit der Bodenwelle regelmässig Distanzen von 50 bis 150km überbrückt.
4 m oder 70 MHz
Die Freigabe des 4m-Bandes gilt in der Schweiz ab dem 01. Januar 2023.
Die Nutzung des Bands ist nur den Funkamateuren mit HB9-er Zulassungen erlaubt.
Frequenzbereich:
70.0000 MHz bis 70.0375 und 70.1125 bis 70.5000 MHz.
Im Bereich von 70.0375 bis 70.1125
MHz ist jegliche Aussendung verboten.
Die maximale Leistung beträgt 25 Watt E.R.P.
Es
sind alle gängigen Modulationsarten erlaubt. Es wird die Nutzung gemäss dem IARU
Bandplan nahegelegt. Das Band soll für direkte Verbindungen genutzt werden. Unbediente
Stationen wie Relais und Echolink Gateways sind nicht erlaubt. Fernbediente Stationen
benötigen eine Meldung an das BAKOM.
Ausbreitung über die sporadische E-Schicht ist
hier seltener anzutreffen als auf 6m. Das Band hat mehr VHF-Charakter und ähnelt
sehr dem 2m-Band.
2 m oder 145 MHz
Das klassische UKW-Band. Die Wellen breiten sich im Prinzip wie Licht
geradlinig aus und werden kaum gebeugt. Das hat zur Folge, dass zur Überbrückung
grösserer Distanzen ein erhöhter Standort wichtig ist. Zudem werden die Wellen an
den Bergen reflektiert und gebrochen, was die Reichweiten erheblich erhöht. Können
in hügeligem Terrain nur wenige Kilometer überbrückt werden, erhöhen Reflexionen
und Brechungen an Bergen die Distanzen auf 100km und mehr. Daneben kommt es oft zu
atmosphärischen Überreichweiten. Grenzschichten zwischen Luftmassen unterschiedlicher
Temperatur und Feuchte wirken – ähnlich der Ionosphäre auf Kurzwelle – wie eine Reflexionsschicht.
Manchmal werden so Wellen zwischen zwei Schichten eingefangen und über Distanzen
von über 1000km transportiert, bevor sie wieder austreten (Ducting). Auf 2m spielen
auch Reflexionen an Meteoriten (Meteorscatter) und Nordlichtern (Aurora) eine Rolle.
Das Band wird zudem benutzt um Verbindungen mit Reflexionen an der Mondoberfläche
(EME) zu tätigen. Das 2m-Band ist neben 70cm ein Hauptträger des lokalen FM- Sprechfunkverkehrs
und es existieren entsprechend viele Relaisstationen.
70 cm oder 432 MHz
70cm gehört technisch zum UHF-Bereich (300-3000MHz). Die Reichweite
der Bodenwelle ist geringer als auf 2m, die Reflexionen an Bergen, Gebäuden usw.
jedoch oft besser. Auch hier kommt es zu atmosphärischen Überreichweiten und zu Ducting. Aurora
und Meteorscatter sind selten und spielen nur noch eine geringe Rolle. 70cm ist ebenfalls
ein beliebtes EME-Band. Wie bereits 2m, ist das 70cm-Band wichtig für den lokalen
FM-Sprechfunk und den Datenfunkverkehr, der hier meistens über Relaisstationen abgewickelt
wird.
23 cm oder 1.2 GHz
23cm ist ein Mikrowellenband (>1GHz). Die Bodenwellenreichweiten
sind noch einmal geringer als auf 70cm, Reflexionen jedoch sehr ausgeprägt. Aurora
und Meteorscatter kommen nicht mehr vor, doch atmosphärische Überreichweiten oft,
ebenfalls mit Ducting. Um hohe Reichweiten zu erzielen, muss ein hoher Antennenaufwand
betrieben werden (stark bündelnde Richtantennen). Verbindungen kommen ausserhalb
von Contesten praktisch nur auf Verabredung zustande. Typische ODX bei Contesten
ca. 750km (üblicherweise maximale Distanzen von exponierten Standorten). 23cm ist
ebenfalls ein wichtiges EME-Band.
13 cm oder 2.4 GHz
Die Welt der Mikrowellenöfen und WLANs. Ähnliche Ausbreitung wie
im 23cm-Band, doch für vergleichbare Verbindungsqualität müssen nochmals stärker
bündelnde Antennen eingesetzt werden. Wenn atmosphärische Überreichweiten auf 70cm
und 23 cm festgestellt werden, sind sie oft auch auf 13cm anzutreffen. Typische ODX
bei Contesten etwa 600km.
9 cm oder 3.4 GHz
Dieses Mikrowellenband ist in einigen europäischen Ländern freigegeben,
jedoch nicht in der Schweiz. Die Ausbreitungseigenschaften sind ähnlich wie auf dem
13cm-Band.
6 cm oder 5.7 GHz
Wenig benutztes Band, daher ist auch wenig über die Ausbreitungsbedingungen
bekannt. Zu atmosphärischen Übereichweiten durch Ducting kommt im 6cm eine neue Betriebsart
hinzu: Rainscatter, Reflexionen an Regenfronten. Durch die Regentropfen werden die
Signale gestreut und sind so über weite Strecken zu empfangen (Prinzip Wetterradar).
3 cm oder 10 GHz
Rainscatter ist hier noch ausgeprägter und gehört zu den wichtigsten
Betriebsarten in diesem Band. Das 3cm Band ist das beliebteste Mikrowellenband neben
23cm. Allerdings beginnt sich hier bereits die Absorption (Dämpfung) durch die Atmosphäre
bemerkbar zu machen. Ducting durch Inversionsschichten in der Atmosphäre führt bei
speziellen Wetterlagen auch in diesem Band zu Überreichweiten. Auch ist 3cm noch
für EME gut zu gebrauchen. Contestdistanzen etwa 500km. Europarekord 1400km.
1.2 cm oder 24 GHz
Auf diesem Band ist die Absorption durch den Wasserdampf in der
Atmosphäre bereits sehr hoch (ca. 0.2dB pro km). Daher betragen die typisch erreichbaren
Distanzen weniger als die Hälfte der Reichweiten auf 3cm. Auch auf diesem Band kann
noch Rainscatter gemacht werden
Millimeterwellen 47GHz, 76 GHz, 122 GHz, 134 GHz, 241 GHz und höher
Sehr hohe Absorption
durch die Atmosphäre, besonders bei hoher Feuchte. Deshalb sind die Reichweiten auch
bei theoretischer Sichtverbindung normalerweise auf einige 10km beschränkt. Trotzdem
beträgt der Weltrekord auf 47 GHz 343km, auf 76 GHz 175km, auf 134 GHz 114km und
auf 241GHz 61.8km.